Virtual Private Network • Dominik's Blog https://dominikkleidt.de Ein IT Blog für alle Mon, 06 Nov 2023 18:37:46 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.2 Wieso VPN’s deine Anonymität nicht schützen https://dominikkleidt.de/2023/10/09/wieso-vpns-deine-anonymitaet-nicht-schuetzen/ https://dominikkleidt.de/2023/10/09/wieso-vpns-deine-anonymitaet-nicht-schuetzen/#respond Mon, 09 Oct 2023 12:00:00 +0000 https://dominikkleidt.de/?p=255 Was ist ein VPN? Hierbei handelt es sich um ein sogenanntes „Virtual Private Network“ kurz VPN. Diese Netzwerkdienste bieten einem die Möglichkeit, sich zu anderen Netzwerken zu verbinden. Damit ist gemeint, dass du z.B. von zu Hause aus, wie im... Weiterlesen →

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Was ist ein VPN?

Hierbei handelt es sich um ein sogenanntes „Virtual Private Network“ kurz VPN.

Diese Netzwerkdienste bieten einem die Möglichkeit, sich zu anderen Netzwerken zu verbinden.

Damit ist gemeint, dass du z.B. von zu Hause aus, wie im Unternehmen arbeiten kannst.

Mit einem VPN wird also die Verbindung zu einem anderen Netzwerk hergestellt, zu dem man sonst keinen Zugriff hätte.

Das liegt daran, dass es in der Netzwerklogik eine Trennung zwischen einem privatem und öffentlichen Bereich gibt.

Exkurs privater und öffentlicher Bereich

Als Exkurs bzw. Auffrischung hier mal eine Kurzerklärung was damit gemeint ist.

Kommunikation im Netzwerk wird auf IP und DNS Basis vorgenommen.

Das ist natürlich eine starke Vereinfachung!

Bei Interesse gerne melden, dann wird ein Beitrag zum OSI Schichten Modell erstellt. 🙂

Jedenfalls wurde in der Vergangenheit von der IANA (Internet Assigned Numbers Authority) festgelegt, dass bestimmte IP Bereiche nicht öffentlich geroutet werden.

Somit sind diese IP Bereiche IMMER nur intern verfügbar.

Die Bereiche sind wie folgt:

  • A : 10.0.0.0 bis 10.255.255.255
  • B : 172.16.0.0 bis 172.31.255.255
  • C : 192.168.0.0 bis 192.168.255.255

Mit diesen IP Bereichen arbeiten wir in unserem privaten Netzen genauso wie auch Unternehmen.

Der Nutzen von VPN

Wie bereits erwähnt sind VPN’s dazu da um dich mit entlegenen Netzwerken zu verbinden.

Das kann für das Home Office dein VPN zum Unternehmen sein.

Man kann jedoch VPN’s auch dazu nutzen um GEO Blocking, also die Blockade von Inhalten für die eigene Region, zu umgehen.

Dies wird gerne mit Streaming Anbietern wie Netflix gemacht, um Inhalte früher nutzen zu können oder auch die zu sehen, die gar nicht in die eigene Region kommen.

Auch ein beliebtes Beispiel ist das nutzen von VPN’s um den Sperren von Regierungen zu entgehen, sei es für Journalisten als auch für die Bevölkerung selbst. (siehe China)

Doch grade hier muss man aufpassen, denn viele VPN Anbieter pflegen zu sagen, dass man dadurch wieder mehr Anonymität im Internet gewinnt, was nur bedingt korrekt ist.

Ein VPN Dienst funktioniert prinzipiell so, dass alles an Netzwerk Verkehr über den VPN geschoben wird.

Somit werden z.B. deine Aufrufe nicht über deine IP und auch nicht über die Server deines Internet Anbieters abgefragt, sondern über die Server deines VPN Anbieters.

Klingt im ersten Schritt ja ganz gut und schön, doch wo ist nun das Problem?

Wem vertraue ich mehr?

Hier muss einem klar werden, dass alles technische geloggt werden kann und in den meisten Fällen auch wird. Bedeutet, beim Nutzen eines VPN Anbieters vertraue ich dem Anbieter, dass dieser meine Identität schützt.

Das bedeutet auch, dass dieser in der Theorie alles lesen und sehen kann, was ich im Internet mache.

Genauso wie dein Internet Anbieter.

Natürlich wird geworben das es Datenschutzrechte gibt, da man in der IT immer in der Rolle ist, dass man viel tun kann, jedoch nicht darf.

Auch „Zero Log Policy“ fällt hier oft als Buzzword, doch was steckt dahinter?

Hiermit wird ausgedrückt, dass man beim Nutzen des Dienstes absolut keine Logs anfertigt.

Klingt ja erst mal ganz nett, doch was ist, wenn Regierungen ins Spiel kommen?

Der Grund ist recht einfach, sobald man von eine Strafverfolgungsbehörde verfolgt wird, werden alle Accounts die relevant sein könnten als Teil der Ermittlung gesehen.

Dabei werden zwar richterliche Beschlüsse benötigt, doch es ist machbar.

Auch international ist dies möglich, da ist jedoch der Aufwand größer da z.B. erst in Deutschland ein „öffentliches Interesse“ vorhanden sein und dann mit der Regierung des jeweiligen VPN Anbieters verhandelt werden muss.

Bedeutet, dein Anbieter kann verpflichtet werden, dediziert zu dir und deiner Person Logs anfertigen zu müssen.

Und für VPN Anbieter bist du meist identifizierbar, da du dich mit deinen Daten registrieren musst.

Bedeutet deinen Namen, Anschrift und Zahlungsmittel.

Daher ist die Frage wem Vertraue ich mehr? Meinem Internet Anbieter? Einem Anbieter für VPN?
Oder befasse ich mich mehr mit dem Thema Privatsphäre im Internet?

Wieso gibt es dann so viele Anbieter?

Ein großer Punkt ist das übergreifende Marketing, dass von vielen VPN Anbietern betrieben wird.
Die Meisten nutzen die gleichen Schlagwörter wie „No-Log Policy“ und erklären wie die Verbindung funktioniert.

Natürlich stimmt es, dass Andere, auch Betreiber eines öffentlichen WLAN’s, deinen Traffic nicht einsehen können, solltest du einen VPN Dienst verwenden.

Daher bietet ein VPN Anbieter schon einen zusätzlichen Layer (Schicht) an Sicherheit, doch was „anonymisiert“ und „Privatsphäre“ angeht, müssen die meisten streng genommen ihre Marketing Maßnahmen ändern.

Gleichzeitig liegt es daran, dass viele Menschen lieber etwas Geld für einen Dienst zahlen und denken, dass man nun anonym wäre.
Dabei kommt es auf viel mehr an!
Wenn man schon sowas wie Netzwerke verwenden für mehr Anonymität und Privacy will, dann sollte man auf Netzwerke wie TOR (The Onion Routing) vertrauen, da diese vom Design mehr liefern können als andere Netzwerke.
Wichtig, durch das Nutzen von TOR bist du dennoch nicht automatisch anonym, hierfür musst du dich Privacy oder Anonymität -bewusst verhalten.

Um die Frage zu beantworten, es liegt daran, dass nicht jeder bereit ist, sich ausreichend technisch damit auseinander zusetzen, was auch dazu führt, dass einige Blogs und Influencer auf Youtube Werbung für VPN’s machen, was meiner Meinung kritisiert werden muss, wenn die typischen Floskeln fallen.

Vertauenswürdige Anbieter (meine Meinung)

Hier ist ganz wichtig, nur weil ich diese als vertrauenswürdig Einstufe, heißt das nicht, dass du hierdurch anonym bist!
Es bedeutet lediglich, dass diese Anbieter sich aus meiner Sicht vorbildlich verhalten.

Die Gründe werden zum jeweiligen Anbieter genannt.

Wichtig hierbei, ich bin weder gesponsert, noch sind dies Affiliate Links.

Mullvad VPN

Mullvad VPN ist ein Anbieter, welcher vor kurzem in aller Munde war.

Denn hier wurde versucht mittels Durchsuchungsbefehl, Server zu beschlagnahmen und diese nach Daten der User zu durchsuchen.

Der Clou, man konnte nichts finden, weil Mullvad den Regierungsbeamten beweisen konnte, dass es keine Logs gibt und daher auch nichts beschlagnahmt werden kann.


Dass ist äußerst interessant, denn wie ich vorher erwähnt habe, VPN-Anbieter normalerweise immer im Hintergrund irgendetwas loggen.

Dies scheint aktuell bei Mullvad anders zu sein, bedeutet, man hält sich an seinen eigenen Vorgaben.

Keine Logs über die User unter keinen Umständen.

Account erstellung in anonym?

Hinzukommt das Mullvad auch eine Anoynme Zahlung und Accouterstellung ermöglicht.

Der Account wird wie folgt erstellt:
Generiere eine Account Nummer auf der Mullvad Seite, notiere diese.

Lade deinen Account mit Zeit für Mullvad auf (hierzu gleich mehr).

Lade die App für deine Wunschplattform und installiere diese.

Gebe die Daten zu deinem Account an.

Fertig.

Hierzu gibt dir Mullvad auch Guides.

Der Vorteil hierbei ist, dass du keine Daten zu deiner Person angeben musst, du bist also alleine vom Account Setup Mullvad nur als eine Nummer bekannt.

Bei den Zahlungen werden einige Zahlungsmethoden angeboten.

Manche sind gängig und andere eher weniger, dafür anonym und zu diesen rät Mullvad einen auch.

Gängige Zahlungsdienste:

Kreditkarte

Paypal

Banküberweisung

Anoyme Zahlungsmöglichkeiten

Bitcoin

Bitcoin Cash

Monero (Privatspähre Krypto)

und Barzahlungen

Bei der Barzahlung wird zu deinem generierten Zahlencode ein Zahlungstoken erstellt.

An diesen schickst du dein Bargeld per Post an Mullvad.

Alle Daten die auf dem Umschlag sind werden nach Verarbeitung der Zahlungs- nicht weiter verwendet.

Mullvad schreibt das Thema Privatsphäre nicht nur sehr groß, sondern konnte mehrmals schon beweisen, dass hier der Kunde im Vordergrund steht.

Auch die Durchsuchung durch die Exekutive der Regierungen hat sich bestätigt.

Anbei ein Beitrag eines weiteren Blogs der dies genauer unter die Lupe genommen hat mit der Durchsuchung von Mullvad

Proton VPN

ProtonVPN ist ein VPN Dienst vom Privacy Suite Anbieter Proton.
Der Grund weshalb ich Proton empfehlen kann liegt an zwei großen Punkten.

Der eine Punkt ist, dass Proton selbst den Hauptsitz in der Schweiz hat, bedeutet, dass auch der Dienst unter Schweizer Datenschutz fällt, dieser ist meist sogar schärfer als der bei uns in Deutschland.

Das ist ein großer Pluspunkt aus meiner Sicht.

Die Schweiz ist auch nicht Teil der EU, daher ist hier der Aufwand der auf juristischer Ebene durchlaufen werden muss, größer.

Dennoch kommt es vor, dass einzelne User bei Proton durch die Schweizer Regierung gezwungen wurden zu loggen.

Dabei wird von Proton betont, dass es „nur“ Proton Mail betroffen hat und Proton VPN an sich davon nicht betroffen sei, dass kann ich jedoch nicht verifizieren.

Doch das „Gute“ ist, das Proton hier transparent mit der Community umgeht und es hierzu regelmäßige Reports gibt.

Ebenfalls wurde aufgezeigt, dass ohne einen Beschluss aus der Schweiz das Logging durch die starke Verschlüsslung von Proton nicht möglich war.

Ebenfalls wird nochmals betont, dass es um den Mail Service ging und nicht den VPN Dienst.

Für mich persönlich kommt die Empfehlung zustande da Proton äußerst transparent damit umgeht und weil es Teil einer Privatsphäre Suite ist, welche von vielen Privatsphären bewusst empfohlen wird.

Schlusswort

Zum Schluss meine persönliche Meinung zum Thema.

Aus meiner Sicht können VPN-Dienste genutzt werden, um mehr Sicherheit im Netz zu haben, jedoch nicht für mehr Privatsphäre, denn man vertraut dem jeweiligen Anbieter dann einfach mehr als einem Anderen. Das ist ein Spiel mit dem Feuer aus meiner Sicht.

Hinzu kommt, dass die Menschen durch das ganze Marketing aufhören selbst nachzudenken und daher glauben, bloß weil ein VPN genutzt wird, sei man sicher.

Dabei werden Angriffe wie Phishing weiterhin funktionieren, auch mit einem VPN.

Unter dem Aspekt muss ich sagen, wünsche ich mir mehr Awareness, die den Usern von VPN-Diensten mitgeben wird.

Denn ersten Schritt in die richtige Richtung macht hier Mullvad mit ihrem Guide.

Nutzt du VPN? Und wenn ja, wofür?

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